12. Juli 2018
Der Sommer ist da und inzwischen haben in fast allen Bundesländern die Schulferien begonnen. Daher werfen wir an dieser Stelle einen Blick auf das Reiseverhalten der Deutschen. Lange Zeit galt Deutschland als Reiseweltmeister. Auch wenn wir diesen Titel inzwischen an China abgeben mussten – der Fußball ist also nicht der einzige Bereich, bei dem Deutschland den WM-Titel nicht mehr hält – so wird hierzulande trotzdem noch gerne und oft verreist. Laut Statista haben im Jahr 2017 über 54 Millionen Deutsche rund 69,6 Millionen Urlaubsreisen unternommen und dafür 73,4 Milliarden Euro ausgegeben. D.h. durchschnittlich gab jeder Reisende ca. 1.050 Euro für seinen Urlaub aus.
Doch sind alle Deutschen gleich reisefreudig oder gibt es regionale Unterschiede?
Die „Consumer Interests“ der mikrogeografischen Datenbank von panadress geben dazu Aufschluss. Durch die Verdichtung umfangreicher anonymisierter Haushaltsinformationen in Verbindung mit spezifischen Befragungsergebnissen erlauben es, eine Vielzahl von Konsum- und Verhaltenspräferenzen von privaten Haushalten in sehr feiner räumlicher Gliederung zu ermitteln, so auch die „Affinität für Urlaubsreisen“.
Ein Blick auf die Karte, bei dem dieses Merkmal auf der Ebene der Postleitzahl dargestellt ist, offenbart sofort, dass die höchste Reiseaffinität bei Haushalten in Ballungsräumen gefunden werden. Diese stark überdurchschnittliche „Affinität für Urlaubsreisen“ geht weit über die Grenzen der Kernstädte hinaus ins Umland. Offensichtlich reisen Menschen aus verdichteten Gebieten deutlich mehr, während die Reiseintensität im ländlichen Raum nicht so stark ausgeprägt ist. Über die tatsächlichen Motive und Hintergründe gibt diese Karte natürlich keine Auskunft. Sicher wird auch die unterschiedliche Einkommenssituation eine Rolle spielen. Doch wir könnten auch vermuten, dass die Bewohner des ländlichen Raumes deshalb seltener in den Urlaub fahren, weil für sie die Naherholung bereits unmittelbar vor der Haustür beginnt.
Das panadress-Merkmal „Affinität für Urlaubsreisen“ lässt sich beispielsweise nutzen, wenn ein Reiseveranstalter im Luxussegement zielgruppenorientiertes Marketing durchführen möchte. Die Selektion und Verzahnung mit anderen Merkmalen wie hoher Kaufkraft und hohem Anteil an „Frequent Travellers“ erlaubt eine trennscharfe Lokalisation von Zielgruppen, die anschließend über geeignete Kanäle crossmedial beworben und Kampagnen gesteuert werden.