Kaufkraft E-Commerce



Kaufkraft E-Commerce Deutschland

Die Umsätze, die Händler durch E-Commerce generieren, nehmen Jahr für Jahr stetig zu. Wurden 2016 noch 52,7 Mrd. € deutschlandweit im E-Commerce umgesetzt, so waren es zwei Jahre später bereits 65,1 Mrd. € (Quelle: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V.). Die Top-Warengruppen sind dabei Bekleidung (12,69 Mrd. €) und Elektronikartikel (11,79 Mrd. €).

Entwicklung Kaufkraft E-Commerce

Der Onlinehandel hat sich längst bei den Verbrauchern etabliert. Die Zuwächse in den letzten Jahren waren im zweistelligen Bereich, Tendenz steigend.  Dies waren gute Gründe für das Produkt- und Datenteam der panadress die Expertise zu nutzen und neben der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft auch eine Kaufkraft-Kennziffer für E-Commerce zu entwickeln.

Was sagt die Kaufkraft-E-Commerce aus?

Die Kaufkraft-Kennziffer gehört zu den wichtigsten Indikatoren für das Konsumverhalten. Sie misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung am Wohnort. Die Kaufkraft E-Commerce ist derjenige Anteil des verfügbaren Einkommens, der für Ausgaben im Onlinehandel zur Verfügung steht. Berücksichtigt werden dabei u.a. das Nettoeinkommen aus der Lohn- und Einkommensstatistik, Verbrauchsinformationen, Informationen aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, Transfereinkommen und Verbandsinformationen.

Für das Jahr 2019 prognostiziert die panadress ein Marktvolumen von 66,05 Mrd. €, welches einen Anteil von 10,7% am gesamten Einzelhandelsumsatz ausmacht. Zur Regionalisierung der Daten werden neben der Einkommensverteilung auch soziodemographische Faktoren in die Berechnung einbezogen.

E-Commerce Kaufkraft nach Alter, Geschlecht und Region

Es gibt wie erwartet Unterschiede bei den Altersgruppen. Je jünger die Bevölkerung, desto höher ist der Anteil am Gesamtmarkt. Laut bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. ) ist der Anteil der Frauen im Onlinehandel etwas höher als bei Männern.

Auf dem Land beträgt der Umsatz, den die 14-29-Jährigen im Onlinehandel tätigen 21,2%, der Anteil bei den über 60-Jährigen beträgt 16,7%. In Städten über 500.000 Einwohner ist das Verhältnis im E-Commerce 22,5% zu 18,5%.

Da die Altersgruppe 60plus fast dreimal so groß ist, wie die der jungen Menschen, ist dies ein erheblicher Unterschied. In Zukunft wird sich die E-Commerce Kaufkraft vermutlich stärker angleichen, da der gesamte Markt rasant an Bedeutung gewinnt.

Kaufkraft E-Commerce nach Bundesländern

Die regionale Verteilung des Volumens fällt stark unterschiedlich aus. Als Stadtstaat steht Hamburg in der E-Commerce Kaufkraft mit einem Index von 115,1 an erster Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Tendenziell haben Bundesländer mit einer hohen allgemeinen Kaufkraft auch eine hohe E-Commerce Kaufkraft. Dementsprechend bilden die neuen Bundesländer – bis auf Berlin – das Schlusslicht. Der oben skizzierte Unterschied in der Demographie verstärkt den Effekt in den östlichen Ländern, da diese eine deutlich ältere Bevölkerungsstruktur aufweisen als die alten Länder.

Kaufkraft E-Commerce der Landkreise

Wirft man einen Blick auf die Landkreise und kreisfreien Städte, ist die Landeshauptstadt München wie der Landkreis München einsam an der Spitze. Der Münchener (1.084 €) gibt im Schnitt über 400 € pro Jahr im Onlinehandel mehr aus als ein Bewohner im Kyffhäuserkreis (647 €) in Thüringen.